Aktivitäten 1976

11.03.1976
Deutsche Hallenmeisterschaften im Bogenschießen
Am Sonntag fand in Böblingen die Deutsche Hallenmeisterschaft im Bogenschießen statt. Durch die Qualifikation bei der Hessischen Hallenmeisterschaft, die vorher geschossen werden mußte, konnte sich vom Babenhäuser Bogenclub nur Maria Urban qualifizieren, da die Ringzahlen sehr hoch angesetzt waren.
Am Turnier nahmen 160 Personen teil. Maria Urban wurde mit 1091 Ringen zweite deutsche Meisterin nach Monika Jerschensky mit 1100 Ringen.
Durch einen Fehlschuß im vorletzten Durchgang ging Maria Urban der fast schon sichere Sieg verloren.
Es wurden 60 Pfeile auf 25 Meter und 60 Pfeile auf 18 Meter geschossen, wobei Maria Urban mit 543 Ringen auf 18 Meter einen neuen deutschen Rekord erzielen konnte.
Die Vizemeisterin ist Mitglied der Mannschaft des deutschen Schützenbundes und nahm am 7. und 8. Februar an einem Länderkampf in Paris teil.
Sie ist auch Mitglied des Olympia-Kaders. Vorstand und Mitglieder des Bogenclubs Babenhausen würden sich sehr freuen, wenn ihre Vereinskameradin in Montreal dabei sein könnte.


Beständige Maria Urban

Als beständigste Athletin des 20köpfigen Bogenschützen-A-Kaders erwies sich Maria Urban aus Babenhausen. Nach dem ersten Wertungsschießen für die Olympia-Qualifikation vor 14 Tagen in Düsseldorf gewann Maria Urban jetzt auch den zweiten Wettbewerb in Welzheim. Mit 1196 Ringen in Düsseldorf und 1131 Ringen in Welzheim übertraf sie jedesmal die Olympianorm von 1050 Zählern. Bei den Herren siegte in Welzheim Willi Gabriel (Natternberg) mit 1194 Ringen vor dem Münchner Europameister Rudi Schiffl (1171), Siegfried Ortmann (Bad Kissingen), der das erste Wertungsturnier mit 1214 Ringen gewonnen hatte, kam beim zweiten Wettbewerb hinter dem Wolfsburger Werner Liebert (1151) auf Rang vier mit 1141 Ringen. Bis auf zwei Schützen übertrafen in Welzheim alle männlichen Teilnehmer die Olympianorm von 1100 Ringen.


Die Plätze hinter Maria Urban belegten Rita Böser aus Bruchsal (1097) und die Düsseldorferin Ursula Dannowski (1093). Während Rita Böser sich gegenüber ihrer Düsseldorfer Leistung um einen Platz verbessern konnte, steigerte sich Ursula Dannowski vom neunten auf den dritten Rang beim Welzheimer Turnier erheblich.


Vereinsmeisterschaft des Bogen-Clubs Babenhausen

Am Samstag, dem 10., und am Sonntag, dem 11. April, findet auf dem Gelände des Bogen-Clubs Babenhausen die Vereinsmeisterschaft der Bogenschützen statt. Am Samstag wird um 13 Uhr begonnen.


Hier wird in der Altersklasse, der Damenklasse und der Schülerklasse auf eine Distanz von 90 und 70 Metern, von 70 und 60 Metern und von 50 und 40 Metern geschossen.


Am Sonntag wird bereits um 9 Uhr begonnen. Hier wird in den Klassen wie oben auf eine Distanz von zweimal 50 und 30 Metern, und auf 30 und 20 Meter geschossen.


Schießen - Hessischer Schützenverband


Drei deutsche Rekorde und ein Weltrekord für die Hessen

Ergebnisse der hessischen Teilnehmer bei der 1. Deutschen Hallenmeisterschaft im Bogenschießen am 6. und 7.3.1976 in Böblingen.


Schützenklasse:
Einzel:

1. Franz Enderle, SG Leipheim, 1127 Ringe; 2. Siegfried Ortmann, TSV Waldtrudering, 1125; 3. Willi Gabriel, TSV Natternberg, 1125; 33. Knut Seibertz, BSC Frankfurt, 1052.


Mannschaft:

1. TSV Natternberg 3290, 2. BTS Bayreuth 3209, 3. BC Gelsenkirchen 3191.


Damenklasse:
Einzel:

1. Monika Jerschensky, SV Aarfalke Wehen, 1100; 2. Maria Urban, BC Babenhausen, 1091; 3. Elfriede Fürst, Wiederhold-Singen, 1085; 5. Monika Waitz, BSC Frankfurt, 1064; 20. Rennate Klos, SV Aarfalke Wehen, 1021; 37. Kati Staerk, SV Aarfalke Wehen, 932; 38. Ursula Barten, PSG Darmstadt, 884.


Mannschaft:

1. BBC Bocholt 3065, 2. SV Aarfalke Wehen 3053; 3. BSC Bruchsal 3049.


Juniorenklasse:
Einzel:

1. Michael Antlitz, 1. UTK Oberauroff, 1081; 2. Leander Kärcher, SG Ludwigsburg, 1077; 3. Gerald Tscherner, Waldtrudering, 1070.


Mannschaft:

1. BC Dreisamtal Stegen 2989, 2. SV Höfen 2985, 3. PSV AugAurg 2922.


Jugendklasse:
Einzel:

1. Harry Wittig, Nufringen, 1092; 2. Helmut Reitz, SV Wesertor Kassel, 1080; 3. Robert Vogel, BBC Bocholt, 1075; 9. Frank Horlemann, SV Langen, 1005; 15. Manfred Dohm, SV Wesertor Kassel, 970; 18. Montza Dohm, SV Wesertor Kassel, 869.


Mannschaft:

1. BBC Bocholt 3037, 2. SG Wiesloch 2953, 3. SV G.W. Wesertor Kassel 2919.


Schülerklasse:
Einzel:

1. Robert Haas, Berghaupten, 1105; 2. Joachim Metzger, Dreisamtal, 1082; 3. Rolf Dill, Kölner KfB, 1070.


Mannschaft:

1. BSC Essen 3048, 2. BC Dreisamtal Stegen 3025, 3. BC Bruchsal 2948.


Altersklasse:
Einzel:

1. Hans Kühler, Calmbach, 1129; 2. Richard Krust, SG Ludwigsburg, 1102; 3. Walter Heck, SG 1851 Ludwigshafen, 1096.


Mannschaft:

1. SG 1851 Ludwigshafen 3043, 2. BBC Bocholt 3003, 3. CfB Soest 2984.


Bei der 1. Deutschen Hallenmeisterschaft wurden von hessischen Schützen folgende Rekorde aufgestellt.


60 Pfeile 25 m:

Monika Jerschensky, SV Aarfalke Wehen, 563 Ringe, WR und DR.


60 Pfeile 18 m:

Maria Urban, BC Babenhausen, 543 Ringe, DR.


Total:

Monika Jerschensky, SV Aarfalke Wehen, 1100 Ringe, DR.


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Maria Urban (links) und Monika Jerschensky trafen Rekordergebnisse bei den ersten deutschen Hallenmeisterschaften in Böblingen. Foto: Dieter Nobbe


Der Bogenclub

Babenhausen richtete die Kreismeisterschaften 1976 Bogen-International aus. Bei den Herren wurde Norbert Plängsken Kreismeister, während Maria Urban (Babenhausen) Kreismeisterin bei den Damen wurde. Bei den Junioren setzte sich als neuer Kreismeister Harry Voss (Schaafheim) durch. Die Damen des Bogenclubs Babenhausen waren auch bei der Mannschaftswertung erfolgreich. Die Mannschaft mit den Damen Maria Urban, Ingrid Mickel und Irma Breer sicherten sich den Kreistitel. Auch die Babenhäuser Herrenmannschaft mit Norbert Plängsken, Norbert Urban und Norbert Nickol errang, die Kreismeisterschaft. Der Bogenclub Schaafheim war mit seiner Juniorenmannschaft erfolgreich, die den Kreistitel mit den Schützen Harry Voss, Rainer Sauerwein und Norbert Narewsky errang. Unser Foto zeigt die Teilnehmer an der Kreismeisterschaft.


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09.06.1976


Geht's nach Schweden und Montreal?
Große Erfolge der aktiven Babenhäuser Bogenschützen

Am Wochenende kämpften die Spitzenschützen des Bogen-Clubs Babenhausen um die Fahrkarte nach Göteborg in Schweden zu den dortigen Weltmeisterschaften im Feldbogenschießen bzw. nach Montreal zu den olympischen Sommerspielen.


Was die Babenhäuser Bogenschützen und ihre Anhänger erhofften, trat tatsächlich ein. So qualifizierte sich Norbert Plängsken, der zur Zeit amtierender deutscher Meister in dieser Disziplin ist, bei einem mit 100 Teilnehmern besetzten internationalen Turnier in Dahn in der Pfalz mit beachtlichen 509 Ringen jetzt endgültig für die Weltmeisterschaft in Göteborg. Die Mannschaft aus Norbert Plängsken, Norbert Urban und Achim Klimek belegte außerdem einen beachtlichen zweiten Platz in diesem interessanten Turnier.


Die Babenhäuser Spitzenschützin Maria Urban schaffte während dieser Zeit in Düsseldorf bei den olympischen Ausscheidungen mit tollen 1196 Ringen die Olympia-Norm und gewann auch das Turnier. Es fehlen nun noch zwei Ausscheidungskämpfe, von denen Maria Urban noch einen in der vorgeschriebenen Norm erreichen muß, wobei der zweite nicht mehr von Belang ist.


Der Weg nach Montreal ist nun in greifbare Nähe gerückt. Die Heimatzeitung und alle Freunde des Bogensports gratulieren unseren Sportlern zu ihren schönen Erfolgen und hoffen, daß ihnen das gelingen möge, wofür sie schon seit Jahren hart trainieren.


Bogenclub holte den Nationenpreis
Beim Feldbogenturnier in München setzte sich die Babenhäuser Mannschaft durch

Am letzten Wochenende trugen 66 Feldbogenschützen aus drei Nationen, österreich, Frankreich und Deutschland ein Feldbogenturnier mit stärkster Besetzung in München aus. Jedes Land stellte mehrere Mannschaften, die sich aus je 3 Schützen zusammensetzten. Unter den Teilnehmern war auch die deutsche Nationalmannschaft, deren herausragender Schütze, Siegfried Ortmann, am Ende auch Einzelsieger wurde. Zweiter der Einzelwertung wurde bei den Herren Norbert Plängsken, während bei den Damen Maria Urban diesen 2. Platz belegte. Den Nationenpreis jedoch sicherte sich die Mannschaft des BC Babenhausen, mit Norbert Plängsken (500 Ringe), Maria Urban (490) und Norbert Urban (477). Dieses Turnier war gleichzeitig die Qualifikation für den Länderkampf gegen österreich am 1. Mai.


Die gewonnene Trophäe ist ein Wanderpreis der seit 1973 die Runde macht und bisher zweimal von der Mannschaft aus München sowie 1975 von österreich entführt wurde, der wertvolle Pokal zeigt das Bronzemittelstück eines Turnierbogens auf einem geschmackvollen Sockel und bleibt nun zumindest für ein Jahr im Besitz des BC Babenhausen.


Der Pokal wird beim diesjährigen "Tag der offenen Tür", den der Bogenclub am 27. Juni veranstaltet, zu sehen sein. pb.-


Auf dem Weg noch Montreal


93 Sportler jubeln: Wir sind dabei!

Frankfurt, 4. Juni


93 Sportler können aufatmen. Sie sind für die Olympischen Spiele in Montreal fest nominiert. Weitere 61 Aktive stehen zahlenmäßig fest. Darunter die Handball-, Hockey- und Turnmannschaften.


Zu diesen insgesamt 154 Athleten kommen noch die Aufgebote der Leichtathleten, Ruderer, Schwimmer und Kanuten hinzu, so daß die deutsche Olympia-Mannschaft aus rund 300 Sportlern bestehen wird. Dies wurde bei einer Tagung des Nationalen Olympischen Komitees mit den Fachverbänden in Frankfurt beschlossen.


Bogenschießen

Maria Urban (Babenhausen), Willi Gabriel (Natterberg) und Rudi Schiffl (München).


Boxen

Rene Weller (Leverkusen) Ernst Müller (Düren), Reinhard Skricek (Leverkusen), Peter Hussing (Mülheim), Wolfgang Gruber (Worms), und Hans-Joachim Schuer (Gelsenkirchen-Erle). - Offizieller Ersatzmann ist Horald Sixt (Hannover), der dann nach Montreal geht, wenn Skricek ausfallen sollte.


Fechten

Damenflorett: Cornelia Hanisch (Offenbach), Brigitte Oertel (Koblenz), Ute Kircheis (Quadrath-Ischendorf), Jutta Höhne (Koblenz), Karin Rutz (Tauberbischofsheim), Erk Sens-Gorius Harald Hein (Tauberbischofsheim), Matthias Behr (Tauberbischofsheim), Klaus Reichert (Bonn), Thomas Bach (Tauberbischofsheim), Erk Sens-Gorius (Hannover). - Degen: Alexander Pusch, Reinhold Behr, Jürgen Hehn, Hannes Jana (alle Tauberbischofheim), Volker Fischer (München). - Säbel: Tycho Weißgerber (Dortmund).


Gewichtheben

Bernhard Bachfisch (Regensburg), Werner Schraut (Großzimmern), Norbert Bergmann (Oberhausen), Klaus Groh (Wolfsburg), Gerd Kennel (Holstenbach), Rolf Milser (Duisburg), Stefan Reiß (Rettigheim).


Handball

Bisher nur ein vorläufiger 17-Mann-Kader, aus dem noch drei Spieler herausfallen.


Hockey

16 Spieler für Montreal nominiert.


Judo

Alexander Leibkind (Düsseldorf), Fred Marhenke (Wolfsburg), Arthur Schnabel (Mannheim) und Günter Neureuther (München).


Moderner Fünfkampf

Heiner Thade (Darmstadt), Gerhard Werner (München), Wolfgang Köpcke (Berlin) und Walter Esser (Neuss).


Radsport
Straße:

Hans-Peter Jakst (Bremen), Friedrich von Löffelholz (Nürnberg), Olaf Paltian (Berlin), Peter Weibel (Mannheim), Wilfried Trott (Radevormwald) und Klaus-Peter Thaler (Siegburg).


Reiten
Dressur:

Dr. Reiner Klimke (Münster), Harry Boldt (Iserlohn), Karin Schlüter (Hamburg) und Gabriela Grillo (Duisburg).


Ringen

Willi Heckmann (Schifferstadt), Fritz Niebler (Viernheim), Eduard Giray (Schorndorf), Gerhard Weisenberger (Aschaffenburg), Adolf Seger (Freiburg), Peter Neumair (Hallbergmoos), Hans-Peter Stratz (Voerstetten), Heinz Eichelbaum (Witten), Rolf Kraus (Schifferstadt), Hans-Jürgen Vell (Schifferstadt), Manfred Schöndorfer (Bad Reichenhall), Karl-Heinz Helbing (Mainz), Fred Theobald (Schifferstadt), Heinz Schäfer (Witten) und Richard Wolff (Bad Reichenhall).


Schießen

Gerhard Beyer (Fuldatal), Heinz Mertel (München), Werner Beier (Heidelberg), Erwin Glock (Heidelberg), Karlheinz Smieczek (Braunschweig), Ulrich Lind (Heilbronn), Gottfried Kustermann (München), Werner Seybold (Bad Wiessee), Christoph Michael Zeisner (Gütersloh), Wolfgang Hamberger (Wissmar), Ernst Drexler (München) und Claus Koch (Nieder-Sonthofen).


Segeln

Sülberg (Hemer), Hübner (Lüdenscheid), Bode (Hannover), Eckart Diesch (Friedrichshafen), Jörg Diesch (Friedrichshafen), Uwe Mares (Kiel), Jörg Spengler (Nürnberg), Stadler (München), Jörg Schmall (Konstanz), Willi Kuhweide (Kaltenkirchen), Karsten Meyer (Hannover), May (Hamburg), Alfred Batzill (Friedrichshafen), Rudolf Batzill (Friedrichshafen), Nebel (Bernried) und Wehofsich (Hamburg).


Maria Urban fährt zu den Olympischen Spielen
Am 27. Juni Tag der offenen Tür und am 31. Juli Laternenfest des Bogen-Clubs Babenhausen

Endlich ist es geschafft! Am letzten Donnerstag kam die Bestätigung, daß Frau Maria Urban als einzige Vertreterin der Damen im Bogenschießen die Bundesrepublik bei den Olympischen Spielen in Montreal vertritt. Von den Herren qualifizierten sich Rudi Schiffel aus München und Willi Gabriel aus Natternberg.


Maria Urban wurde auf Grund ihrer guten Leistungen in den National-Kader berufen. Bei den letzten vier Qualifikationen, für die Olympischen Spiele belegte sie zweimal den ersten und zweimal den dritten Platz. Durch ihre guten gleichbleibenden Leistungen wurde sie dann vom Leistungsausschuß des deutschen Sportbundes als einzige nominiert.


Maria Urban betreibt den Bogensport schon seit zehn Jahren. Sie war 1968 zweimalige deutsche Meisterin und etliche male Vize- und Landesmeisterin. 1974 wurde sie dritte bei der Weltmeisterschaft im Feldbogenschießen.


Der Bogensport wird in Babenhausen schon seit 1968 betrieben, damals waren die Bogenschützen noch eine Abteilung des Babenhäuser Schützenclubs. Im Jahre 1970 gründeten die Bogenschützen dann ihren eigenen Verein. Die anfänglichen Schwierigkeiten lagen darin, ein geeignetes Gelände für die Ausübung des Schießsportes zu finden. Dieses Problem wurde mit Hilfe der Stadt Babenhausen bald gelöst, die dankenswerter Weise ein Gelände zwischen Bahndamm und Kläranlage dem Bogen-Club zur Verfügung stellte.


Mit viel Optimismus wurde damals schon für die Olympiade 1972 in München trainiert. Der Vereins-Vorsitzende Adi Breer sagt dazu heute: Obgleich man uns damals noch belächelte, haben wir es jetzt geschafft. Der Verein kann mit Stolz auf die Leistungen seiner Schützinnen und Schützen zurückblicken, die den Namen der Stadt Babenhausen in der ganzen Bundesrepublik durch ihre Leistungen bekannt gemacht haben.


Kurz nach der Nominierung von Maria Urban, erreichte den Babenhäuser Bogen-Club die Meldung, daß Herr Norbert Plängsken für die Weltmeisterschaft im Feldschießen in Göteborg/Schweden nominiert wurde.


Der Bogenclub Babenhausen möchte an dieser Stelle heute schon darauf hinweisen, daß am 27. Juni ein Tag der offenen Tür veranstaltet wird und am 31. Juli das beliebte Laternenfest stattfindet.


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Maria Urban nimmt an den Spielen in Montreal teil (siehe Bericht).


12.06.1976


Maria Urban nach Montreal
Babenhausen stellt einzige deutsche Bogenschützin im Olympiakader

Babenhausen (mr) - Endlich ist es geschafft! Jetzt kam die Bestätigung, daß Maria Urban als einzige Vertreterin der Damen im Bogenschießen die Bundesrepublik Deutschland in Montreal bei den Olympischen Spielen vertritt. Von den Herren qualifizierten sich Rudi Schiffel aus München und Willi Gabriel aus Natternberg. Die Babenhäuser sind jetzt natürlich recht stolz!


Maria Urban wurde aufgrund ihrer guten Leistungen in den National-Kader berufen. Bei den letzten vier Qualifikationen für die Olympischen Spiele belegte sie zweimal den ersten und zweimal den dritten Platz. Durch ihre guten gleichbleibenden Leistungen wurde sie dann vom Leistungsausschuß des deutschen Sportbundes als einzige nominiert.


Maria Urban betreibt den Bogensport schon seit zehn Jahren. Sie war 1968 zweimalige Deutsche Meisterin, etliche Male Vize- und Landesmeisterin. Im Jahre 1974 wurde sie Dritte bei der Weltmeisterschaft im Feldbogenschießen.


Der Bogensport wird in Babenhausen schon seit 1968 betrieben. Damals waren die Bogenschützen noch eine Abteilung des Babenhäuser Schützenclubs. Im Jahre 1970 gründeten die Bogenschützen dann ihren eigenen Verein. Die anfänglichen Schwierigkeiten lagen darin, ein geeignetes Gelände für die Ausübung des Schießsportes zu finden. Dieses Problem wurde mit Hilfe der Stadt Babenhausen bald gelöst, die den Sportlern ein Gelände zwischen Bahndamm und Kläranlage zuwies.


Mit viel Optimismus wurde damals schon für die Olympischen Spiele 1972 in München trainiert. Der Verein kann, obgleich ihm der große Wurf damals noch nicht gelang, dennoch mit Stolz auf die Leistungen seiner Aktiven zurückblicken, die den Namen der Stadt Babenhausen in der ganzen Bundesrepublik bekanntgemacht haben.


Kurz nach der Nominierung von Maria Urban erreichte den Club die Meldung, daß Norbert Plängsken (Babenhausen) für die Weltmeisterschaft im Feldschießen in Göteborg/Schweden an den Start gehen wird.


Der Bogenclub Babenhausen möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, daß am 27. Juni ein "Tag der offenen Tür" veranstaltet wird. Am 31. Juli lädt er zum Laternenfest ein.


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Maria Urban aus Babenhausen hat es geschafft. Als einzige Bogenschützin der Bundesrepublik wird sie an den Olympischen Spielen in Montreal teilnehmen. Foto: mr


Mittel für Vereine
Dieburg.

- Der Bogensportclub Babenhausen und der Athletenverein Groß-Zimmern erhalten in Anerkennung der leistungssportlichen Aktivität eine Landesunterstützung in Höhe von 1100 Mark. Von beiden Vereinen werden die Bogenschützin Maria Urban und der Gewichtheber Werner Schraut betreut, die zu den Olympischen Spielen nach Montreal fahren.


BC Babenhausen richtet Hessenmeisterschaft aus

Babenhausen (sl) - Zum drittenmal ist der Bogen-Club Babenhausen Ausrichter der Hessenmeisterschaft, die in diesem Jahr am 24. und 25. Juli auf der Anlage des BCB im Stadtteil Harreshausen stattfinden.


Wie Vorsitzender Addi Breer mitteilte, erstrecken sich diese Meisterschaften erstmals über zwei Tage.


Hessische Landesmeisterschaften auf dem Bogen-Club-Gelände

Am Samstag, dem 24. und am Sonntag, dem 25. Juli, finden auf dem Gelände des Bogen-Clubs die Hessischen Landesmeisterschaften im Bogenschießen statt. Beginn der langen Distanz am Samstag um 13 Uhr, Beginn der kurzen Distanz am Sonntag um 9 Uhr. Siegerehrung gegen 13.30 Uhr.


Maria Urban: Einzige Frau im Aufgebot der Schützen
Ihr Ziel: Unter die ersten Zehn von Montreal

Einzige Dame im bundesdeutschen Schützenaufgebot für die Olympischen Spiele in Montreal ist Bogenschützin Maria Urban vom BC Babenhausen. Sie wird vom 27. bis 30. Juli an der olympischen FITA-Runde für Damen teilnehmen, die je 36 Pfeile auf die 70, 60, 50 und 30 Meter entfernten Scheiben und das mögliche Maximum von 1440 Ringen bedeutet. 1196 davon hat Maria Urban in diesem Jahr schon getroffen, beim ersten Wertungsschießen des Deutschen Schützenbundes in Düsseldorf, es folgten 1153, 1166 und 1170 Ringe bei weiteren Qualifikationen, nach denen das NOK der 34 Jahre alten Zahnarzthelferin aus Babenhausen als einziger Bogenschützin eine Endkampfchance einräumte.


Vor zwei Jahren noch hatte man Maria Urban als Feldbogenschützin gesehen, die es in dieser jagdlichen Variante des sportlichen Bogenschießens, immerhin zur Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften gebracht hatte. Da für 1976 außer den Olympischen Spielen keine größeren Veranstaltungen für das Feldbogenschießen anstanden, hatte sie sich wieder auf die FITA-Runde spezialisiert, die sie seit 1967, als sie das Bogenschießen begann, pflegte. Ihr Saisonstart war bemerkenswert: Außer den bereits erwähnten hohen Ringzahlen schoß sie bei den westdeutschen Hallenmeisterschaften im März auf die 18-Meter-Distanz einen westdeutschen Rekord.


Täglich, wenn nicht Turniere oder Trainingslager wie eben auf der Insel Juist angesetzt sind, trainiert Maria Urban auf der vereinseigenen Anlage in Babenhausen-Harreshausen, unterstützt von ihrem Mann Norbert, ebenfalls einem bekannten Bogenschützen.


Er läuft mit ihr auch der Kondition wegen durch den Wald, gleich hinter dem Haus im Fasanenweg. Ihre Aussichten für Montreal: Unter die ersten Zehn zu kommen wäre ein Erfolg, die Aufgabenstellung des Deutschen Schützenbundes erfüllt.


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Maria und Norbert Urban (Foto: Leo Postl)


10.06.1976


Drei Hessen unter den 15 Olympiaschützen?

Die letzte Olympia-Qualifikation der Sportschützen in Wiesbaden - die "Woche der Wahrheit" - brachte drei Hessen die Nominierung für die endgültige Berufung durch das Nationale Olympische Komitee. Mit der Freien Pistole schloß Gerhard Beyer von Hegelsberg Vellmar seine intensive Vorbereitung mit Erfolg ab und wird die Farben der Bundesrepublik zusammen mit dem Bayern Heinz Mertel in dieser Disziplin in Montreal vertreten. Auf die lauende Scheibe traf Wolfgang Hamberger aus Wißmar ebenfalls gut genug für die Nominierung, sein Mitschütze wird Christoph Zeisner aus Westfalen sein. Und Maria Urban, Bogenschützin aus Babenhausen, hat die Chance einzige Dame im bundesdeutschen Schießsport-Aufgebot zu werden, wenn das NOK ihr die Endkampfchance zubilligt.


Olympiateilnehmer Helmut Seeger aus Offenbach konnte im entscheidenden Durchgang seine gute Ausgangsposition mit der Schnellfeuerpistole nicht nutzen, ein schmerzhafter Schießarm verhinderte die erwartete Höchstleistung, in der Endabrechnung fehlten ihm sechs Ringe. Um nur zwei Ringe verpaßte der Biebricher Wolfgang Rühle die Chance, der trotz seiner Tagesbestleistung von 1167 Ringen im letzten Durchgang der Qualifikation, der zugleich ein Länderkampf gegen Brasilien, Finnland, Frankreich, Italien, Mexiko und Ungarn war. Er kann sich mit dem Olympiasieger im Kleinkaliberschießen von 1967, Bernd Klingner, trösten, der seine abermalige Teilnahme um nur einen Ring verpaßte.


Die ausführlichen Ergebnisse aller Qualifizierten sowie der hessischen Olympia-Aspiranten stehen in der "Hessischen Schützenzeitung" vom 20. Juni. Dieter Nobbe


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Die Babenhäuserin Maria Urban als einzige bundesdeutsche Schützin? Fotos: Dieter Nobbe.


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Gerhard Beyer aus Vellmar mit seiner Freien Pistole


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Wolfgang Hamberger aus Wißmar auf die laufende Scheibe


Bogenschützen auf Erfolgskurs
Babenhäuser Mannschaft siegte im Kampf um Nationenpreis

Babenbausem (bb) - In München trugen 66 Feldbogenschützen aus drei Nationen (österreich, Frankreich und Deutschland) mit stärkster Besetzung ein Feldbogenturnier aus. Jedes Land stellte mehrere Mannschaften, die sich aus je drei Schützen zusammensetzten.


Unter den Teilnehmern war auch die deutsche Nationalmannschaft, deren herausragender Schütze Siegfried Ortmann, am Ende auch Einzelsieger wurde. Zweiter der Einzelwertung wurde bei den Herren Norbert Plängsken (Babenhausen), während bei den Damen Maria Urban (Babenhausen) ebenfalls in der Einzelwertung den zweiten Platz belegte. Den Nationalpreis jedoch sicherte sich die Mannschaft des BC Babenhausen mit Norbert Plängsken (500 Ringe), Maria Urban (490) und Norbert Urban (477). Dieses Turnier war gleichzeitig die Qualifikation für den Länderkampf gegen österreich.


Die gewonnene Trophäe ist ein Wanderpreis, der seit 1973 die Runde macht und bisher zweimal von der Mannschaft aus München, sowie 1975 von österreich entführt wurde. Der wertvolle Pokal zeigt das Bronzemittelstück eines Turnierbogens auf einem geschmackvollen Sockel und bleibt nun zumindest für ein Jahr im Besitz der Babenhäuser. Der Pokal wird beim "Tag der offenen Tür", den der Bogenclub am 27. Juni veranstaltet, zu sehen sein.


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DIE MANNSCHAFT des Bogenclubs Babenhausen sicherte sich im Feldbogenschießen bei einem Turnier in München zwischen drei Ländern den Nationenpreis. Unser Foto zeigt die erfolgreiche Mannschaft (von links): Norbert Urban, Maria Urban und Norbert Plängsken. Die gewonnene Trophäe, ein Wanderpreis, bleibt nun vorerst für ein Jahr in der Gersprenzstadt. Bild: bb


13.06.1976


In Babenhausen

wurden die Gaumeisterschaften im Bogenschießen ausgetragen. Sei herrlichem Sommerwetter wurden gute Ergebnisse erzielt. Die Teilnehmer stellten sich zu einem Gruppenfoto. Bild: bb


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Besonders die Jugend übte sich im Bogenschießen

Babenhausen (sl) - Zum fünftenmal veranstaltete der Bogenclub Babenhausen auf seinem Vereinsgelände hinter der Kläranlage im Stadtteil Harreshausen einen Tag der offenen Tür, um die Bevölkerung ein wenig auf sich aufmerksam zu machen.


Die Veranstaltung war verbunden mit einem "Werbeschießen", an dem sich besonders zahlreich die jugendlichen Besucher beteiligten. Denn wer hat schon einmal einen richtigen Bogen gespannt und einen Pfeil auf die Scheibe saußen lassen?


Mit viel Eifer waren die Jungs dabei, mußten aber alsbald feststellen, daß dieses Unterfangen gar nicht so einfach ist. Es gehört schon ein wenig Kraft dazu, den bis zu 28 Pfund schweren Bogen zu spannen und dann noch genau zu zielen.


Praktische Unterweisungen gab dabei Norbert Plängsken, seines Zeichens Deutscher Meister im Bogenschießen und Teilnehmer an der Weltmeisterschaft.


Club-Vorsitzender Adam ("Addi") Breer, stand den zahlreichen Gästen, die sich sengender Hitze - das gesamte Gelände liegt den ganzen Tag über im glühenden Sonnenschein - eingefunden hatten.


Der BC Babenhausen besteht seit 1970 und hat 45 Mitglieder, von denen sich 20 aktiv diesem Sport verschrieben haben. Zur Zeit werden von den übungsleitern Norbert Nickol und Norbeit Plängsken zwei Schüler und ein Jugendlicher betreut. Der BCB würde gerne noch weitere Jugendliche einstellen. "Doch", gibt Addi Breer zu bedenken, "daß Bogenschießen ist nicht etwa ein Indianerspielen, wie sich Jungs das vielleicht vorstellen. Es ist vielmehr ein Sport, der höchste Konzentration und auch eine gehörige Portion Kondition abverlangt."


Wer sich dafür interessiert, soll sich einmal mit Addi Breer, Telefon 30 75, in Verbindung setzen. Während Schüler keinen Monatsbeitrag zahlen brauchen, sind Jugendliche für drei Mark pro Monat dabei. Geschossen wird mit vereinseigenen Bogen, die der Club kostenlos zur Verfügung stellt.


In der kurzen Zeit seines Bestehens hat sich der BC Babenhausen schon einen Namen geschaffen. So haben einige Mitglieder bereits zahlreiche Meisterschaften gewonnen und neben dem bereits erwähnten Norbert Plängsken zählt Maria Urban zu den bekanntesten Sportlerinnen. Sie wird auch Babenhausen bei den Olympischen Spielen in Montreal vertreten.


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Ein Deutscher Meister und WM-Teilnehmer zeigt einem achtjährigen Jungen, wie man den Bogen richtig bedient: Norbert Plängsken und der kleine Olaf Kaufmann. Foto: Schlüter


27.06.1976


Nahm ungeahnten Aufschwung
"Tag der offenen Tür" bei Bogenclub Babenhausen gut besucht

Babenhausen. (bb) - Zu einem "Tag der offenen Tür" hatte der Bogenclub auf sein Vereinsgelände eingeladen. Auch Bürgermeister Georg Willand, Magistratsmitglieder und Stadtverordnete interessierten sich außer zahlreichen Besuchern für das Bogenschießen, das gerade in Babenhausen einen ungeahnten Aufschwung genommen hat.


Bekanntlich nimmt das Mitglied des BC Babenhausen, Maria Urban, bei den Olympischen Spielen in Montreal teil. Viele Gäste kamen als Spaziergänger zum BC-Gelände (der Bürgermeister mit dem Fahrrad), andere gelangten mit dem Auto über den Stadtteil Harreshausen zum Ziel.


Sie konnten dabei feststellen, daß der Weg zur Babenhäuser Kläranlage und darüber hinaus bis zum Gelände der Bogenschützen ausgebaut worden ist. Alle Schlaglöcher sind beseitigt, die Zufahrt wurde mit Kies aufgefüllt.


Um die Gäste mit dem Bogensport vertraut zu machen, wurden durch die Mitglieder Schießübungen durchgeführt. Wer Lust hatte, konnte auch einen vereinseigenen Bogen in die Hand nehmen und versuchen, den Pfeil in die Scheibe zu placieren.


Angesichts der großen Hitze konnten sich die Gäste mit Bier vom Faß oder sonstigen Getränken stärken. Auch gegrillte Rippchen und Würstchen wurden angeboten.


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HOCHBETRIEB herrschte beim "Tag der offenen Tür", den der Bogenclub Babenhausen auf seinem Vereinsgelände ausrichtete. Auch Bürgermeister Georg Willand (dritter von links) informierte sich über die Einrichtungen der Bogenschützen. Siehe auch Bericht. Bild: bb


Viele Besucher bei den Bogenschützen

Zu einem "Tag der offenen Tür" hatte der Bogenclub Babenhausen auf sein Vereinsgelände eingeladen. Auch Bürgermeister Willand, Magistratsmitglieder und Stadtverordnete interessierten sich neben zahlreichen Besuchern für das Bogenschießen, das gerade in Babenhausen einen ungeahnten Aufschwung genommen hat. Bekanntlich nimmt das Mitglied des BC Babenhausen, Maria Urban, bei den Olympischen Spielen in Montreal teil. Viele Gäste kamen als Spaziergänger zum BC-Gelände (der Bürgermeister mit dem Fahrrad), andere gelangten mit dem Auto über Harreshausen zum Ziel. Sie konnten dabei feststellen, daß der Weg zur Kläranlage und darüber hinaus bis zum Gelände der Bogenschützen ausgebaut worden ist. Alle Schlaglöcher sind beseitigt, die Zufahrt wurde mit Bessunger Kies aufgefüllt. Um die Gäste mit dem Bogensport vertraut zu machen, wurden durch die Mitglieder Schießübungen durchgeführt. Wer Lust hatte, konnte auch einen vereinseigenen Bogen in die Hand nehmen und versuchen, den Pfeil in die Scheibe zu placieren. Diese Sportart kennt keine Altersgrenze.


Angesichts der großen Hitze konnten sich die Gäste mit Bier vom Faß oder sonstigen Getränken stärken. Auch gegrillte Rippchen und Würstchen wurden angeboten.


29.06.1976


Babenhausen: Abschiedsparty für die Olympiateilnehmerin

Für Maria Urban vom Bogen-Club Babenhausen, eine der beiden Olympiateilnehmerinnen aus dem Kreis Dieburg, veranstaltete der Vorstand des BCB im Haus des zweiten Vorsitzenden, Karl Perschbacher, eine Abschiedsparty im intimen Freundeskreis. Maria Urban ist am Mittwoch mit der Nationalmannschaft in Juist zusammengetroffen, wo bis Sonntag ein Trainingslager aufgeschlagen wurde. Nach der Rückkehr von Juist werden die Bogenschützen in Frankfurt eingekleidet. Nächste Woche wird Montreal augesteuert. Unser Foto zeigt Maria Urban (links) mit ihrem Mann und Trainer Norbert (rechts daneben) sowie den Vorsitzenden Addi Breer (stehend), der die Gäste mit Selbstgegrilltem bewirtete und Klaus Perschbacher (ganz rechts). Foto: Schlüter


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Das Verbands-Ehrenzeichen

des Hessischen Schützenverbandes wurde beim 1. Gau- und 19. Kreisschützenfest in Ober-Roden an 17 Mitarbeiter für verdienstvolle Vereinsarbeit vergeben. Siehe auch Bericht auf der Starkenburg-Seite . Bild: rg


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Für besondere Verdienste im Schützenkreis Dieburg erhielten die Kreisehrennadel in Silber: Helmut Hunkel und Hans Seebrecht (beide Ober-Roden). Für besondere Verdienste in den Vereinen erhielten die Verbandsehrenzeichen des Hessischen Schützenverbandes Frankfurt: Adam Breer, BC Babenhausen, Rudolf Heckwolf, SC Babenhausen, Willi Hoffmann, KKS Brensbach, Friedrich Meisinger, KKS Brensbach, Georg Gaydoul, Werner Ahl, beide SG Groß-Bieberau, Gerhard Stenner, SG Olympia Groß-Zimmern, Willi Weigand, SG Gundernhausen, Wolfgang Lortz, Monika Lortz, beide SV Habitzheim, Gerd Obmann, SG Klein-Zimmern, Wolfgang Bernius, Hans Bitsch, beide SG Niedernhausen, Georg Graf, SV Ober-Roden, Paul Kurbel, Wendelin Reitz, beide SG Urberach und Willi Litzius, SC Messel.


29.06.1976


Mit Pfeil und Bogen in Montreal dabei: Maria Urban aus Babenhausen

Babenhausen (sl) - Wenn am Samstag in einer Woche in der kanadischen Stadt Montreal die Olympischen Spiele 1976 eröffnet werden und die deutsche Mannschaft in das neue Stadion einmarschiert, werden sich in Babenhausen viele Augenpaare gebannt auf den Fernsehschirm richten und nach Maria Urban Ausschau halten. Sie ist die erste Sportlerin, die Babenhausen in "Olympia" repräsentiert. Maria Urban, Mitglied des Bogen-Clubs 1970 Babenhausen, spannt für Deutschland die Sehne und will mit dem Pfeil möglichst genau ins Zentrum treffen.


Als die sympathische Sportlerin vor knapp zehn Jahren damit begann, diese immer noch etwas ausgefallene Sportart auszuüben, hat sie nicht im Entferntesten davon geträumt, einmal einer derart ehrenvollen Berufung folgen zu können. Zu einem großen Teil verdankt sie ihren Erfolg ihrem Mann, Norbert, seines Zeichens Bundestrainer im Feldbogenschießen, einer nichtolympischen Disziplin.


Ihre ersten Versuche unternahm Maria Urban beim Schützenverein Babenhausen. Als 1970 der Bogen-Club aus der Taufe, gehoben wurde, konnte Maria Urban ihrem Hobby noch intensiver nachgehen.


Maria Urban ist Mutter einer schulpflichtigen Tochter und ist von Beruf Zahnarzthelferin in Babenhausen. Nach ihrer gewiß nicht leichten Tätigkeit gilt es nach Feierabend, Familienleben und den Sport bestmöglich zu verbinden. So kümmert sich die Mutter Maria Urban zunächst eingehend um ihre Tochter, hilft ihr bei den Hausaufgaben und versorgt den Haushalt, um dann als Sportlerin Maria Urban hinaus nach Harreshausen zu fahren, wo die Anlage des BCB liegt. Während das Training im Sommer zu gut 80 Prozent aus Ziel- und Schießübungen besteht, und sich die restlichen 20 Prozent der Aktivitäten aus Lauf- und Krafttraining zusammensetzen, halten sich in der kalten Jahreszeit diese beiden Komponenten in etwa die Waage.


"Im Winter können wir halt nicht so oft schießen und deshalb machen wir sehr viel Konditionsübungen, wie Waldläufe, Hanteltraining, und so weiter", verrät die erfolgreiche Sportlerin ihr Rezept. Wie wichtig regelmäßiges und intensives üben ist, mag die Tatsache beweisen, Daß Maria Urban zur Zeit der Geburt ihrer Tochter, als sie mit dem Training aussetzen mußte, einen erheblichen Rckstand aufzuweisen hatte. "Es war schwer, wieder Anschluß zu finden", gibt die Sportlerin zu, die von sich behauptet ein ausgeglichener und geduldiger Mensch zu sein.


Wenn man sie nach den Favoriten für Montreal fragt, ist sie mit der Antwort schnell zur Hand: "Ganz klar, die Amerikanerinnen, Russinnen und die Polinnen." Wenn Maria Urban unter die ersten Zehn käme, wäre das eine Sensation.


Zwei Ausscheidungschießen in Form von Länderkämpfen in Frankreich und Hamburg, sowie eine letzte Sichtung, mit den vier besten weiblichen Bogenschützen aus Deutschland, waren notwendig, um Maria Urban "herauszufiltern" und sie für Montreal zu nominieren. Die Ungewißheit um die Teilnahme zog sich dann bis zum 2. Juni hin, als das Nationale Olympische Komitee den Beschluß faßte, der Babenhausenerin den Vorzug einzuräumen. "Doch", schränkt Ehemann Norbert Urban sofort fairerweise ein: "Hätten sie die Mizzi nicht mitgenommen und stattdessen eine andere, wäre es genauso in Ordnung gewesen. Denn ich persönlich halte alle vier Kandidatinnen so ziemlich für gleich stark."


Bogenschießen war bei Olympia schon immer umstritten, obwohl es sich dabei um eine der klassischen Disziplinen handelt: Sie gehörte schon zu den Spielen des Altertums. Erstmals in der Neuzeit war diese Sportart 1908 dabei. Dann war Pause bis 1920, um dann 1924 und 1928 wieder ausgeübt zu werden. Erneut folgte die Absetzung und 1931 wurde der Bogenschieß-Weltverband F.I.T.A. gegründet. Dieser arbeitete neue Regeln aus und 1960 wurden der Antrag gestellt, Bogenschießen für die Spiele in Rom wieder aufzunehmen. Doch dauerte es noch bis 1972, bis die Wettbewerbe in München stattfanden. Jetzt hoffen die Aktiven und Fans dieses ausgesprochen leisen, ja fast lautlosen Sports, daß er für Dauer zu den olympischen Disziplinen gehört.


Laut FITA-Regeln, derer man sich bei den Olympischen Spielen bedient, werden 36 Pfeile auf Zehner-Ringscheiben geschossen, wobei die Damen auf Distanzen von 70, 60, 50 und 30 Meter schießen.


Für Maria Urban, die im Laufe dieser Woche mit der Nationalmannschaft nach Montreal fliegt, gilt einzig und allein Pierre de Coubertins Grundsatz der Olympischen Spiele der Neuzeit: "Dabeisein ist wichtig". Ob sie nun einen Platz unter den ersten Zehn belegt oder unter ferner liefen landet. Daran sollten auch die Babenhausener denken, wenn sie den Blick auf den Fernsehschirm und damit nach Montreal richten. Hans Schlüter


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Mit einem kräftigen Händedruck wurde Maria Urban von ihrem Verein, dem Bogen-Club Babenhausen, nach Montreal verabschiedet, wo sie für Deutschland schießen wird. Auf unserem Foto wünschen der jungen Sportlerin BCB-Vorsitzender, Addi Breer, (rechts) und sein Stellvertreter Karl Perschbacher alles Gute. Foto: Schlüter


07.07.1976


Babenhausener Pfeile fliegen in Montreal für Deutschland
Maria Urbans Wunsch: Unter die ersten zehn - Am 31. Juli muß die Mutti wieder zu Hause sein

"I like archery" - ich mag Bogenschießen - steht auf ihrem T-Shirt, und man möchte es Maria Urban, der einzigen Dame unter den 15 Sportschützen aus der Bundesrepublik, die nach Montreal fahren, glauben: Sie hat immer noch Spaß an ihrem Sport, trotz der kraft- und zeitraubenden Quafifikationen, trotz der intensiven Vorbereitung für die Olympischen Spiele. Eben hat sie mit dem bundesdeutschen Olympiateam ein Training auf der Nordseeinsel Juist beendet, wo es darum ging, sich auf Wind, den Erzfeind der Bogenschützen, einzustellen.


Die Bedingungen, die man in Montreal vorfinden wird, machen ihr keine Sorgen: Hitze und Schwüle machen ihr nichts aus ("dann läuft eben Schweiß"), Wind ist sie von ihrem heimischen Schießstand in Babenhausen-Harreshausen gewohnt.


Jeden Tag, wenn nicht Turniere anstehen, trainiert sie dort, außerdem läuft sie täglich 15 bis 20 Minuten durch den direkt hinter ihrem Haus befindlichen Wald, um Kondition zu sammeln. In die Sauna solle sie auch gehen, hatte ihr der Bundestrainer noch mit auf den Weg gegeben, aber in Babenhausen gibt es keine!


Tagsüber geht die 34jährige Bogenschützin ihrem Beruf als Zahnarzthelferin in Babenhausen nach, und dann ist noch die 7jährige Tochter zu versorgen: "Hoffentlich bin ich am 31. Juli wieder aus Montreal zurück, denn dann beginnt das neue Schuljahr."


Ihr Mann Norbert, ebenfalls ein bekannter Bogenschütze, betreut sie während des Trainings nach den Maßgaben des Bundestrainers. Er war es auch, durch den sie zum Bogenschießen kam: "1967 war es mir zu langweilig, immer zu Hause zu bleiben, wenn mein Mann zum Schießen fuhr, ich machte mal mit und hatte sogleich Spaß dran."


Beim Spaß blieb es nicht allein, denn es kam eine recht steile Karriere: Schon zwei Jahre später erlangte sie als erste Deutsche den 1100er FITA-Stern, eine Auszeichnung, die die Bogenschützen ab 1000 der 1440 möglichen Ringe auf eigens dafür organisierten Turnieren bekommen können. Der 1200er Stern ist für Maria Urban der nächste, eine schon seltene Auszeichnung. Beinahe hat sie diese hohe Ringzahl beim ersten Wertungsschießen für die Olympiade schon erreicht, 1196 Ringe wurden für sie addiert.


Bei den weiteren Qualifikationsturnieren traf sie 1153, 1166 und 1170 Ringe, insgesamt genug, daß das NOK ihr eine Endkampfchance eingeräumt hat - die andere Schützin, vom Deutschen Schützenbund ebenfalls vorgeschlagen, wurde nicht nominiert. In den letzten Jahren hatte sich die Babenhausenerin eigentlich mehr auf das Feldbogenschießen, einer jagdlichen Variante des sportlichen Bogenschießens, spezialisiert, 1974 nahm sie an der Welt- wie der Europameisterschaft teil.


Weil es 1976 aber keine großen Termine in dieser Disziplin gab, andererseits aber die Olympiade winkte, kam sie wieder auf die FITA-Runde zurück, nachdem sie zuvor im Frühjahr 1976 bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Böblingen einen neuen deutschen Rekord über 18 Meter aufgestellt hatte. Von da an ging"s bergauf.


Ihre Chancen in Montreal beurteilt sie zurückhaltend, hofft unter die ersten zehn zu kommen, um damit den nächstliegenden Wunsch des Deutschen Schützenbundes erfüllen zu können. Sie ist eine der letzten, die in den Wettkampf gehen, jedenfalls bei den Schützen. Vom 27. bis 30. Juli zielen die Bogenschützen auf die Scheiben in der Anlage "Joliette", immerhin anderthalb Busstunden vom olympischen Dorf entfernt. dn


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Einzige Dame unter 15 westdeutschen Sportschützen in Montreal: Maria Urban aus Babenhausen. Viel Gefühl und eine ruhige Hand braucht sie auch im Beruf als Zahnarzthelferin. Sie ist eine Ausnahmeerscheinung in ihrer Branche der Bogenschützinnen. Foto: Nobbe


12.07.1976


Ab nach Montreal

Der "zweite Schub" der deutschen Olympia-Teilnehmer zu den "Spielen 1976" flog gestern nach Kanada. Zu den Passagieren der Lufthansa-Sondermaschine gehörte auch Offenbachs Olympia-Fechterin Cornelia Hanisch (rechts). Mit ihr fliegt Hans Hubert (Mitte), Hessens Fechter-Präsident und Vorsitzender der Offenbacher Fechterschaft.


Links im Bild: Maria Urban aus Babenhausen, die einzige Bogenschützin der Bundesrepublik, die die Olympianorm und damit die Startberechtigung schaffte.


Alle drei "Olympia-Reisenden" aus der Region stellten sich auf dem Rhein-Main-Flughafen noch einmal zum "Erinnerungs-Bildchen" zusammen. Die erste Hälfte der deutschen Olympiakämpfer war bereits am 9. Juli nach Montreal geflogen. Foto: Dabrowski


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Tagesspiegel


Bombendrohung in Montreal

Montreal. (sid) Aufregung über eine anonyme Bombendrohung gab es bei der Landung der zweiten deutschen Mannschaftsgruppe mit 204 Sportler und Sportlerinnen in Montreal. Weil die Polizei sofort nach der Landung das gesamte Gepäck beschlagnahmte, mußte die gesamte Gruppe ohne Koffer ins olympische Dorf fahren.


F

rankfurt war gestern noch einmal Treffpunkt unserer Olympia-Mannschaft: Mit dem Lufthansa-Jet "Berlin" flog die Gruppe Punkt 12:40 nach Montreal. In der 208 Personen umfassenden Gruppe mit NOK-Vizepräsident Dr. Max Danz (Kassel) und DSB-Chef Willy Weyer (Düsseldorf) stellten die Leichtathleten mit 69 Sportlern das größte Kontingent. Außerdem gehörten Fechter, Gewichtheber (Rolf Milser: "Eine Medaille wäre selbst für mich eine überraschung"), Judoka, Ringer (Cheftrainer Ostermann: "Wir holen mindestens drei Medaillen!"), Radfahrer, Schützen (Bogenschützin Maria Urban gab ihren zusammengelegten Bogen nicht aus der Hand) und die Modernen Fünfkämpfer nach Kanada. Als letzter im Abflugwarteraum erschien Verfolgungsfahrer Gregor Braun aus der Truppe von Bundestrainer Gustav Kilian - an Brauns Kleidung mußte in der Sportschule am Vormittag noch etwas geändert werden. Als einziger gebuchter Fluggast fehlte Steher-Trainer Hans Stahl (Frankfurt), der wegen eines Todesfalles in der Familie am Donnerstag nachreist. Unser Bild zeigt das Mittelstrecken-Ehepaar Ellen und Paul-Heinz Wellmann kurz vor dem Abflug. (HW/Mehrens)


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Maria Urban flog nach Montreal

Am Dienstag flogen die restlichen Olympia-Teilnehmer zu den Sommerspielen nach Montreal. Die erste Hälfte der bundesdeutschen Olympiakämpfer war bereits am 9. Juli nach Montreal abgeflogen. Mit dabei war diesmal Maria Urban aus Babenhausen, die als einzige Bogenschützin der Bundesrepublik die Olympianorm erreichte und sich somit qualifizieren konnte. Der erfolgreichen Bogenschützin drücken viele Babenhäuser, insbesondere ihre Clubkameradinnen und -kameraden vom Bogenclub beide Daumen.


24.+25.06.1976


Babenhausens Bogenschützen holten zwei Hessen-Titel

Babenhausen (sl) - Der Bogen-Club Babenhausen, der am Wochenende zum drittenmal die Hessischen Meisterschaften ausrichtete, kann mit den erreichten sportlichen Leistungen zufrieden sein: Er gewann zwei Titel. Hessenmeister in der Schützenklasse wurde Norbert Plängsken mit 1174 Punkten, während die "Drei Norberts", nämlich Urban, Nickol und Plängsken, Mannschaftsmeister wurden.


Genau 102 Schützen aller Klassen gaben sich über das Wochenende auf dem Gelände des BCB nahe der Harreshausener Kläranlage ein Stelldichein. Geschossen wurde nach den Regeln der FITA, des Weltverbandes der Bogenschützen, in vier Entfernungsdisziplinen, 90, 70, 50 und 30 Meter. Die aus ganz Hessen angereisten Schützen traten in der Schützen-, Damen-, Alters-, Junioren-, Senioren- und Schülerklasse an. Norbert Plängsken freute sich besonders über seinen Titel, denn es ist der erste, den er nach den FITA-Regeln gewann.


Der Wettbewerb, der am Samstag begann, verlief sehr zügig und war vom BC Babenhausen hervorragend organisiert worden. Glück hatten die Veranstalter und Aktiven mit dem Wetter, denn während des Schießens herrschten teilweise ideale Bedingungen - die Bogenschützen mögen Kühle - und erst, als es zur Siegerehrung durch den Hessischen Schützenverband ging, kamen Wind und Regen auf. Die Einzelsieger in den sechs Klassen wurden auch noch von seiten der Stadt als Gastgeber von Bürgermeister Georg Willand geehrt, der ihnen einen Stich mit einer Ansicht Alt-Babenhausens überreichte.


Für das kommende Wochenende wünscht sich der BCB dagegen etwas mehr Sonne und wärmeres Wetter, denn dann findet das beliebte Laternenfest mit Tanz am Samstagabend und Frühschoppen am Sonntag, zu dem der Posaunenchor spielt, statt.


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Mehr als 100 Bogenschützen aller Altersklassen aus ganz Hessen hatten sich am Wochenende in Babenhausen eingefunden, wo der dortige Bogen-Club die Hessenmeisterschaften ausrichtete. Unser Foto zeigt einen Schnappschuß zu Beginn einer der zahlreichen Disziplinen. Bei Redaktionsschluß standen die Ergebnisse noch nicht fest. Foto: Schlüter


Norbert Plängsken Hessenmeister

Bei der am vergangenen Wochenende ausgetragenen Hessischen-Landesmeisterschaft im Bogenschießn auf dem Gelände des Bogen-Clubs, wurde Norbert Plängsken vom BC Babenhausen mit 1174 Ringen Hessischer Meister in der Einzelwertung. Die Mannschaft des BC Babenhausen (mit den Schützen N. Plängsken 1174, N. Urban 1126, N. Nickol 1070) sicherte sich mit 3370 Ringen ebenfalls den 1. Platz und wurde Hessischer Mannschaftsmeister.


Wie der Referent für Bogenschießen, Klaus Peter Pollack (Königstein) mitteilte, war diese Veranstaltung die größte Meisterschaft im Bogenschießen hinsichtlich der Zahl der Teilnehmer. Auch leistungs- und ergebnismäßig war diese Meisterschaft ein wohlgelungener Treffer. Die Platzverhältnisse waren sehr gut; leider herrschte jedoch über beide Tage unkontrollierbarer Wind, was natürlich Einwirkungen auf den Flug der Pfeile hatte.


Bei der anschließenden Siegerehrung die Herr Nagel von Hessischen Schützenverband durchführte, überreichte auch Bürgermeister Willand den Einzelsiegern je einen Ehrenpreis der Stadt Babenhausen.


Nur eine Nebenrolle für die Bogenschützen der BRD
Die westdeutschen Asse hinken hinter der Elite her

Die Olympianorm war für die Bogenschützen der BRD keine überspannte Forderung. In drei Wertungsschießen der vorolympischen Saison erzielten alle zwanzig A-Kader-Schützen das verlangte Ergebnis. 1050 Ringe wurden von den Damen erwartet, 1100 von den Herren, jeweils in der einfachen Fita-Runde steht der Weltrekord der Herren bei 2548 Ringen, die Damen-Bestleistung bei 2465. Der olympische Rekord beträgt bei den Damen 2424 und bei den Herren 2528 Ringe.


Die bundesdeutschen Normen hinkten hinter dem internationalen Stand erhebhich her. Ein Kräftemessen mit den besten Nationen der Welt, den USA und der UdSSR, fand in der vorolympischen Saison nicht statt. Aber auch ohne diesen Test auf allerhöchster Ebene wird den westdeutschen Bogenathleten klar sein, daß sie sich in Montreal mit einer Nebenrolle begnügen müssen.


Dabei gehört zum westdeutschen Olympia-Aufgebot der Europameister von 1974, Rudolf Schiffl (München). Gegen Schützen wie Weltmeister Darrel Pace aus Amerika, der seit der letzten Weltmeisterschaft 1975 in Interlanken die Weltrekorde auf allen fünf Distanzen in der einfachen und doppelten Fita-Runde hält, wird er in Montreal wenig ausrichten können. Auch Willi Gabriel (TSV Natternberg) und Maria Urban (Babenhausen) haben keine Chance.


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Die Sekunde vor dem Abschuß (Foto: Werek)


"Sie ist in bester Verfassung und guten Mutes"
Babenhausen: Eine Stadt fiebert mit Olympia-Bogenschützin Maria Urban

Womit nicht einmal die größten Optimisten gerechnet haben, ist tatsächlich eingetreten: Die Babenhausener Bogenschützin Maria Urban führte nach zwei Disziplinen die olympischen Wettbewerbe im Bogenschießen in Montreal an. Große Freude herrscht natürlich, beim Bogen-Club 1970 Babenhausen, deren Mitglieder voller Spannung die Meldungen in Rundfunk und Fernsehen verfolgten.


Ehemann Norbert Urban, selbst ein As in dieser Sportart und Trainer seiner Frau, war ganz aus dem Häuschen. Allerdings weniger darüber, daß seine Frau führt, als vielmehr über die Tatsache, daß sie über die 70-Meter-Distanz mit 305 Ringen den bisherigen Rekord von 294 der Düsseldorferin Ursula Dannowski auslöschte. Norbert Urban freilich ist Realist: "Die 70 und 60 Meter sind schon immer ihre Stärken gewesen", schränkt er ein, bescheinigt ihr aber genügend Nervenstärke, den Vorsprung halten zu können. Allerdings: "Abgerechnet wird erst am Freitag und dann werden wir ja sehen!" Noch am Abend des Montags telefonierte er mit seiner Frau in Montreal. "Sie ist in bester Verfassung und guten Mutes", erklärte er gegenüber der Offenbach-Post.


Voller Optimismus und Zuversicht ist man im Vorstand des Bogen-Clubs Babenhausen. Erster Vorsitzender Addi Breer: "Was jetzt noch kommt, ist reine Nervensache. Dennoch bestehen gute Chancen, daß die Maria unter die ersten Fünf kommt, was ein Riesenerfolg wäre, zumal, wenn man bedenkt, daß sie in der Rangliste auf Platz sieben oder acht liegt."


Breers Ehefrau Hilde, die Schriftführerin, wußte zu berichten, daß Norbert Urban bei ihnen angerufen hat - in völlig aufgelöstem Zustand. "Mit überschlagender Stimme hat er von dem Erfolg der Mizzi berichtet, und jetzt sind wir alle voller Zuversicht, daß doch ein Edelmetall in Reichweite bleibt!"


Bei den Verantwortlichen der Stadt Babenhausen macht man sich bereits Gedanken darüber, wie man Maria Urban empfängt, wenn sie "metallbeladen" in ihre Heimat zurückkehren sollte. Spaßeshalber sagte Bürgermeister Georg Willand, als am Sonntag während der Hessenmeisterschaften im Bogenschießen in Babenhausen die Sprache auf die Olympiateilnahme der Schützen kam: "Hoffentlich gewinnt sie nicht die Goldmedaille; wir wüßten gar nicht, was wir alles anstellen sollten ..." Hans Schlüter


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Am letzten Abend vor der Abreise nach Montreal wurde Maria Urban vom Vorsitzenden Addi Breer (rechts) und seinem Stellvertreter Karl Perschbacher mit den besten Wünschen verabschiedet. Bis jetzt haben die Wünsche geholfen. Foto: Schlüter


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Maria Urban - Konzentration bis in die Haarspitzen


Die deutsche Mannschaft marschiert ins Stadion. Die Fahne trägt Hans Günter Winkler. Funkbilder: AP


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"Kein Vergleich mit München"

dpa Montreal. - Vielen ging bereits nach wenigen Minuten die Musik auf die Nerven, ein erster Pressekommentar sprach sogar pauschal von Dilettantismus, andere fanden es dagegen eindrucksvoll: Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Montreal hinterließ außerhalb Kanadas ein zwiespältiges Echo, bei dem die Kritik überwog. Siegfried Perrey, verantwortlich für die Organisation der Eröffnungszeremonie vor vier Jahren in München: "Organisatorische Fehler, Musik im Beton-Rhythmus - kein Vergleich mit München."


Eine Umfrage unter Münchnern, die vor vier Jahren den Einmarsch der Nationen unter dem Olympia-Zeltdach miterlebt hatten, ergab ebenfalls nur wenig Zustimmung zum Fest von Montreal. "Reichlich lätschert," fand einer die Veranstaltung - bis zur Ankündigung des Fernsehkommentators "Die Bayern rücken ein". Wie in München kam auch anderswo an den Bildschirmen in der Bundesrepublik erst bei den Klängen des bayerischen Defiliermarsches und dem Patschen der Schuhplattler vom Chiemsee auf der Kunststoffbahn in Montreal Stimmung auf.


Heftige Kritik in italienischen Zeitungen: Die Turiner "Stampa" schrieb: "Die Kanadier sind im Vergleich zu den Deutschen als Dilettanten erschienen." äußerst lobende Worte fand dagegen die britische Zeitung "Sunday People" für die Eröffnungsfeier: ein brillanter Volltreffer.


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Die deutsche Mannschaft, angeführt von Fahnenträger Hans-Günter Winkler, marschiert ins Stadion.


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Toll: Maria Urban führt!
Babenhauser Bogenschützin mit deutschem Rekord

Nach dem ersten Durchgang des Bogenschießens der Damenklasse auf dem Turnierplatz in Joliette, 70 km von Montreal, übernahm Maria Urban, (Babenhausen) die Führung mit 305 von 360 möglichen Ringen vor Wanda Allan (Kanada) mit 294 und Jadwiga Wilejto (Polen) mit 291. Mit ihrem 70-m-Resultat übertraf Maria Urban den deutschen Rekord von Ursula Dannowski (Düsseldorf) um elf Ringe.


Auch bei den ersten Pfeilen auf die 60-m-Distanz zeigte sich die Deutsche in bester Verfassung und vergrößerte sogar ihren Vorsprung auf 18 Ringe vor der Kanadierin. Allerdings bedeutet das noch keine gravierende Vorentscheidung, da sich dieser Wettbewerb über insgesamt vier Tage erstreckt.


Rekord mit Pfeil und Bogen

ks. Jollist, 28. Juli


Die beste "Indianerin" ist eine Deutsche. Beim Bogenschießen draußen in Jolliet, 70 km östlich von Montreal, führt nach 72 von 288 Pfeilen sensationell Maria Urban (34), Zahnarzthelferin und Mutter aus Babenhausen in Hessen. Mit insgesam 605 Ringen liegt sie 14 Ringe vor der Polin Wileto. Bei den Männern ist Weltmeister Berrill Darell (USA) weit voraus, aber mit 601 Ringen schwächer als unsere Maria.


Maria Urban auf Rang zwei

Maria Urban aus Babenhausen, die ursprünglich gar nicht mit nach Montreal sollte, liegt nach einer Fita-Runde im Bogenschießen der Damen auf dem zweiten Rang. Maria Urban verbesserte bei Halbzeit schon den deutschen Rekord für eine Runde auf 1216 Ringe. In Führung bei den Damen liegt die Amerikanerin Luann Ryon (USA) mit 1217 Ringen. Zebiniso Rustamowa (UdSSR) folgt mit 1202 Ringen auf Rang drei.


Bei den Herren haben zwei Amerikaner die Spitze übernommen. Darrel Pace kam auf 1264 Ringe und führt mit über 30 Ringen vor Richard McKinney (1230). An dritter Stelle folgt der Japaner Hiroshi Michinage (1226). Willi Gabriel aus Natternberg hält sich in diesem Klassefeld ausgezeichnet. Bei Halbzeit belegt er den achten Rang mit 1203 Ringen. Ex-Europameister Rudi Schiffl (München) ist dagegen zurückgefallen.


Bogenschützin Maria Urban in Montreal auf Erfolgskurs

Bei den olympischen Spielen in Montreal liegt nach dem ersten Durchgang des Bogenschießens der Damenklasse die Babenhäuserin Maria Urban in Führung. Mit ihren 305 von 360 möglichen Ringen liegt sie vor dem gesamten Teilnehmerfeld. Mit diesem 70-m-Resultat übertraf Maria Urban den deutschen Rekord um elf Ringe. Auch bei der 60-m-Distanz zeigte Sie sich in bester Verfassung und vergrößerte ihren Vorsprung auf insgesamt 18 Ringe vor der Zweitplazierten. Da der Wettbewerb sich über vier Tage erstreckt, bedeutet der jetzige Stand noch keine Vorentscheidung: Jetzt gilt es auch weiterhin, der mit Nummer "5 A" antretenden Maria Urban die Daumen zu drücken!


Am Dienstag abend berichtete das ARD ausführlich über die Bogenschützen in Montreal. Dabei war die einzige Vertreterin der Bundesrepublik bei den Damen, Frau Maria Urban, sehr gut zu sehen.


Auch am Mittwoch konnte man sie wieder am heimischen Bildschirm bewundern.


Nach dem zweiten Wettkampftag nahm Maria Urban gestern Mittwoch abend mit 1216 Ringen den zweiten Rang ein. Ganz knapp vor ihr lag die Amerikanerin Luann Ryon (USA) mit nur einem Ring mehr auf (1217) Platz 1.


Auf Platz 3 folgte die Russin Zebiniso Rustamowa mit 1202 Ringen.


Die Heimatzeitung und alle Babenhäuser können Maria Urban nur zurufen: Weiter so!


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Maria Urban


Sie hat Medaille im Visier
Maria Urban bisher Beste im Bogenschießen

Den deutschen Schützen winkt nach drei Medaillen der Kleinkaliber-Schützen Smieszek (Gold), Lind (Silber) und Seibold (Bronze) in Montreal weiters Edelmetall. Nach den ersten Durchgängen liegt im Damen-Wettbewerb des Bogenschießens die 34 Jahre alte Maria Urban aus Babenhausen bei Darmstadt, Hessen auf Medaillenkurs. Die verheiratete Zahnarzthelferin, Mutter einer Tochter, führte nach 72 von insgesamt 288 zu schießenden Pfeilen vor der Polin Jadwiga Wilejto und der Favoritin Valentina Kovpan (UdSSR).


Die 1,72 Meter große und 56 Kilo leichte Schützin verbesserte dabei im ersten Tages-Wettbewerb über 70 Meter den deutschen Rekord von Ursula Dannowski (Düsseldorf) um elf auf 305 Ringe. "Es ist großartig gelaufen, sie hat wunderschön geschossen", freute sich Bundestrainer Franz Baum (Welzheim) über Maria Urbans zielsichere Vorstellung. Sorgen, daß die Favoritenstellung sie an den letzten drei Wettkampftagen zu sehr belasten könnte, hat man beim Schützenbund nicht. "Wenn eine der Damen mit einer derartigen Belastung gut fertig wird, dann ist es Maria Urban", hofft Sportwart Harald Dannowski, (Düsseldorf) auf eine Medaille.


Wenig Grund zur Freude gab es dafür bei den Herren. Nach den ersten 72 Schüssen über 90 und 70 Meter liegen Stahlbau-Ingenieur Willi Gabriel (Rettenbach/558 Ringe) auf Platz 13 und der Dachauer Heizungs-Ingenieur Rudi Schiffl (537) auf Platz 21 im Medaillenrennen schon aussichtslos zurück. Seiner Favoritenstellung wurde der Amerikaner Darrell Owen Pace gerecht. Der erst 19 Jahre alte rothaarige US-Soldat führt den Wettbewerb mit 601 Ringen vor dem Italiener Carlo Ferrari (585) und dem Japaner Michinaga (578) an.


Maria Urban liegt seit gestern abend mit 1216 Ringen auf dem zweiten Rang. Erste ist vorläufig die Amerikanerin Luann Ryon (USA) mit 1217 Ringen. Zebiniso Rustamowa (UdSSR) folgt mit 1202 Ringen auf Rang drei.


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AUF MEDAILLENKURS liegt weiterhin Maria Urban aus Babenhausen bei Darmstadt im Bogenschießen. Bild: dpa


Maria Urban zurückgefallen

Auf den sechsten Platz zurückgefallen ist Maria Urban (Babenhausen bei Darmstadt) im Bogenschießen der Damenklasse in Joliette, 70 km nördlich der Olympiastadt. Nach ihrer Glanzvorstellung an den beiden ersten Tagen und mit nur einem Ringrückstand gegenüber der amerikanischen Spitzenreiterin, Luann Ryon, konnte sie am dritten der insgesamt vier Wettkampftage